Was ein Wochenende auf der Yogamatte, ohne Kinder, ohne Lärm, in (lauter) Stille mit sich bringt? Nicht die Erleuchtung 🙂 Aber auf jeden Fall eine supergechillte Mama, volle Batterien und vielleicht sogar eine neue Familie.

Studio ICH – eine glückliche Begegnung

So wie es manchmal ist, fliegen die Dinge genau dann in deine Richtung, wenn du sie am meisten brauchst. Das ist der magische Lauf, so wie die Welt funktioniert. Wie Energie und Energie zusammenfindet.

Vor ein paar Wochen habe ich eher zufällig auf Facebook von dem Yoga-Wochenende mit Rita vom Studio ICH erfahren. Aber irgendwas hat sofort zu mir gesprochen: Ritas offene Art. Eine Burgenländerin in Wien. Der schöne Ort für den Workshop in ihrer Heimat. Die Aussicht darauf, Freitag bis Montag allein zu sein, abzuschalten. Von E-Mail, Handy, Stadt und ja, auch Familie, Kindern und Alltag. Mit Yoga und Meditation zu mir zu kommen. Mir wieder näher zu kommen.

Mit dem Göttergatten den Kinderdienst gecheckt, Zimmer gebucht und Vorfreude schon mal ausgepackt.

Rendez-vous in der Sternvilla

Für das Yoga-Wochenende hatte sich Rita in der Sternvilla in Bad Tatzmannsdorf eingemietet: Ein lauschiges Plätzchen gleich oberhalb des Avita Thermenresorts, neben einer aufgelassenen Bahnstation aus einer anderen Zeit. Ruhig, mit großen freundlichen Räumen und einem malerischen Garten – ideal.

Unsere Yogini-Gruppe von insgesamt zwölf Frauen fand schnell zueinander. Jede mit ihrer eigenen Geschichte, mit ihren Stärken und Eigenheiten. Offen für Neues, für Unerwartetes und für einander. Schön, so viele großartige Frauen kennenzulernen!

Mit zwei Yogaeinheiten und zwei Meditationen pro Tag waren wir ordentlich beschäftigt. Dazwischen blieb noch Zeit für Entspannung in der Therme, Kaffeeplausch auf der Terrasse, einen gemütlichen Waldlauf oder auch ein wohlverdientes Mittagsschläfchen 🙂

Vegan? Leckerschmecker!

Und damit wir nicht vor lauter Hunger im Schulterstand umkippen, sorgte Veggi Mäggi für köstliche und stärkende Kraftnahrung – alles natürlich, bio und vegan. Für mich definitiv ein Highlight und eine schöne Neuentdeckung an diesem Wochenende! Bei Köstlichkeiten wie Linsenaufstrich, Gemüsegulasch mit Semmelknödel oder Schoko-Grießpudding haben meine Geschmacksnerven nicht einmal etwas vermisst! Und der Bauch dankte es auch 🙂

Yoga Every Single Day

Yoga ist für mich im letzten Jahr zum täglichen Fixpunkt geworden. Das heißt, ich praktiziere hauptsächlich Asanas: Krieger, Hund, Katze, Baum, Taube, Pflug … was gerade am Programm steht, welche Bewegung sich gerade gut und richtig anfühlt. Mit zwei Kindern und ordentlich Job im Gepäck fehlt mir oft die Zeit, in ein Studio zu pilgern, um mit anderen zu üben. Und dank dem YouTube Channel von Adriene Mishler und ihrer Community “Find What Feels Good” habe ich meine Yoga-Wohlfühloase auch zu Hause gefunden. Jeden Tag in der Früh rolle ich die Matte aus, dehne, strecke, beuge, hüpfe, drehe mich wie mein Körper es braucht. Und es fühlt sich verdammt gut an.

Der Blick nach innen

Einatmen. Ausatmen. Aufatmen.
Konzentriere dich auf den Punkt zwischen deinen Augen. Auf das helle, warme Licht dort.

Yoga ist aber nicht nur die richtige Abfolge von bestimmten Bewegungen und Stellungen. Viel wichtiger noch ist dabei die richtige und bewusste Atmung, Pranayama. Das bewusste Ein- und Ausatmen. Und wenn wir uns dann auch in der Stille, in der Nichtbewegung, auf unseres Atems konzentrieren können, und alles andere leise wird, dann wird auch der Blick nach innen frei.

Das klingt plausibel und in der Theorie auch einfach. Aber versuche mal an nichts zu denken. Das ist wie mit dem rosa Elefanten 🙂 Meditation ist immer wieder mal in meinem Leben aufgetaucht, aber ich habe es nur sehr halbherzig probiert. Ich habe es ein, zwei Mal im Bett versucht, vorm Schlafengehen, liegend (suboptimal). Ich bin dann eingeschlafen. Wie ein Engerl. Aber Meditation war es dann doch keine.

Dass Rita am Wochenende also auch zwei Mal täglich zur Meditation lädt, hat mich sehr angesprochen.

Meditation oder Raketenflug für Fortgeschrittene

Alles was war, ist nicht mehr wichtig.
Und alles was sein wird, ist noch nicht wichtig.

Es stellte sich dann aber schon am ersten Tag heraus, dass diese halbe Stunde „Nichts tun“ der schwierigste Part des Tages war. Sogar in den Yogaeinheiten, in den Asanas, fiel es mir leichter, abzuschalten. Mich auf den Atem zu konzentrieren. Aber in der Meditation, wenn alle rundherum still wurden, vielleicht noch die Nachbarin beim Räuspern (oder das morgendliche Bauchgegrummel) zu hören war, da spielte mein Kopf plötzlich Hupkonzert. Die berühmte Einkaufsliste tauchte nicht auf. Aber lauter Ideen, die ich schon mit mir herumgetragen hatte. Gefühle. Berührende Situationen. Und so Fragen wie: “Ob meine Nachbarin wohl schon in voller Trance ist? Was soll ich heute mit meinem freien Nachmittag machen?”

Als dann die Meditatation vorbei war, war ich jedes Mal erleichtert. Aber noch mehr erleichtert war ich, als ich dann im Gespräch mit den anderen Mädels feststellte: Es geht ganz schön vielen so. Ausschalten, abschalten, das ist schwieriger als eine Rakete fliegen.

Yoga für alle

Das Wochenende hat mir einmal mehr gezeigt: Yoga ist ein Weg für alle. Egal, welches Alter, egal welche Körperform, egal welche Fitness, sogar egal welche politische Einstellung du hast: Yoga bringt uns alle zusammen. Und uns alle weiter. Jeder Tag ist anders und jeder Tag ist neu. An jedem Tag hast du die Möglichkeit, dich neu zu erfinden. An dir zu arbeiten. Mit dir zu arbeiten. Gut zu sein zu dir und zu anderen.

Und wenn du Menschen findest, die das auch so sehen, mit denen du diesen Weg teilen kannst, dann wird sich etwas Wunderbares auftun. Du wirst Kraft spüren, einfach nur, weil jemand da ist. Du wirst Mut fassen. Freude wiederfinden. Den Boden spüren. Auf dem Rücken landen. Tränen vergießen. Über dich selbst lachen. Und vor allem mit anderen lachen.

Danke, Rita, für dieses tolle, intensive Wochenende!
Danke an die Mädels aus der Gruppe, die “Familie”, wie es Michaela so schön gesagt hat … für die Inspiration, die positive Stimmung und die schönen gemeinsamen Erlebnisse und alle die noch kommen!
Ich freue mich auf eine Wiederholung und ein Wiedersehen in Wien und im Burgenland 🙂

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Übrigens: Wenn ihr neugierig geworden seid, auf www.studio-ich.at könnt ihr erfahren, wo Rita ihre nächste Yogastunde gibt. Heißer Tipp: Vor der Sommerpause gibt es am 24. Mai noch mal Wakeup-Yoga mit Saft in der Saint Charles Complementary im 6. Bezirk. Doppeltes Wohlgefühl quasi!

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